Pankreaskarzinom

Unter den bösartigen Pankreastumoren kommt das duktale Adenokarzinom mit ca. 90% am häufigsten vor. Deshalb und aufgrund des spezifischen Krankheitsbildes wird im Allgemeinen und auch auf dieser Webseite das Pankreaskarzinom synonym mit diesem Typ verwendet. Alle anderen bösartigen Pankreastumore werden in dem Abschnitt „Seltene Pankreastumore“ besprochen.

Das Pankreaskarzinom ist die zehnthäufigste Krebserkrankung und die vierthäufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen. Die durchschnittlichen statistisch errechneten Überlebensdaten nach der Diagnosestellung sind sehr niedrig: Unbehandelt führt der Krebs in ca. 6 Monate zum Tod, nach 5 Jahren leben nur ca. 20% aller behandelten Patienten. Diese Zahlen geben einen Hinweis auf die Relevanz der Erkrankung und auf die immer noch schlechte Behandlungsmöglichkeit.

Die sehr schlechte Prognose liegt in den unspezifischen und spät eintretenden Symptomen begründet, wodurch Diagnose und Therapie zumeist erst in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstatus erfolgen. In den meisten Fällen sind bereits Metastasen vorhanden oder die lokale Infiltration von Nerven und Gefäßen sind sehr weit fortgeschritten.


Ursachen


Die Ursachen des Pankreaskarzinoms sind nach wie vor weitgehend unbekannt. Als einzige sichere Risikofaktoren für Bauchspeicheldrüsenkrebs sind bisher das Rauchen und eine vorbestehende chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, insbesondere die angeborene Form, anerkannt.

Bisher vermutete Ernährungsgewohnheiten, wie z.B. Kaffeekonsum und fettreiche Ernährung, konnten bisher noch nicht als Ursachen nachgewiesen werden. Ob ein erhöhter Alkoholkonsum alleine zu einem höherem Risiko führt, wird in der Forschung noch widersprüchlich diskutiert. Eine aktuelle internationale klinische Studie, an der auch unser Klinikum beteiligt ist, versucht diese Fragen zu klären.

Auch die Grundlagenforschung hat mit Hilfe von molekularbiologischen Methoden in den vergangenen Jahren zu einer Erweiterung unseres Wissens über die Entstehung des Bauchspeicheldrüsenkrebses beigetragen. So beobachtet man das vermehrte Vorhandensein von Faktoren, die das Wachstum der Krebszellen stimulieren (Wachstumsfaktoren), sowie Veränderungen (Mutationen) von bestimmten Erbsubstanzen (Genen), die normalerweise das Zellwachstum und den geregelten Zelltod (Anostose) kontrollieren.

Es konnten auch spezifische Mechanismen nachgewiesen werden, mit der die Krebszellen in das umgebende gesunde Gewebe bzw. in andere Organe eindringen und Ableger (Metastasen) bilden können sowie die Bildung neuer Blutgefäße für ein weiteres Wachstum anregen. Die veränderte Funktion dieser Faktoren verschafft dem Bauchspeicheldrüsenkrebs einen Wachstumsvorteil gegenüber dem gesunden Gewebe und ist wahrscheinlich auch für die Resistenz des Tumors gegenüber Chemotherapie und Bestrahlung verantwortlich. Weitere Forschungen sind notwendig, um eine verbesserte und wirkungsvollere Therapie des Bauchspeicheldrüsenkrebses zu entwickeln.


Symptome


Unglücklicherweise sind die Symptome des Bauchspeicheldrüsenkrebses relativ unauffällig. Es ist heutzutage leider noch nicht möglich, den Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen - es gibt keine Vorsorgeuntersuchung. An der besseren Früherkennung des Bauchspeicheldrüsenkrebses wird jedoch intensiv geforscht, und die Grundlagenforschung wird zukünftig neue und bessere Diagnoseverfahren in die klinische Praxis bringen.

Die Hauptsymptome sind eine Einschränkung des Allgemeinzustandes, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Die Patienten klagen auch vielfach über Schmerzen im Oberbauch, welche meist in den Rücken ziehen und im Laufe der Erkrankung an Stärke zunehmen. Auch eine plötzlich auftretende Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kann ein erstes Symptom eines Bauchspeicheldrüsenkrebses sein.

Am häufigsten entsteht der Bauchspeicheldrüsenkrebs im Kopf der Drüse. Dies hat folgende Konsequenzen:

Erstens verstopft das Krebsgeschwür den Gallengang, was dazu führt, dass sich die Galle bis in die Leber zurückstaut und nicht mehr oder nur vermindert ausgeschieden werden kann. Es kommt zur Gelbsucht durch den in der Haut abgelagerten Gallefarbstoff, zu einem dunklen Urin und einer hellen Stuhlfarbe. Bei Gelbsucht kann es auch zu verstärktem Hautjucken kommen, welches schnell abklingt, sobald die Blockade des Galleabflusses im Bauchspeicheldrüsenkopf entfernt wurde.

Zweitens kann der Tumor im Bauchspeicheldrüsenkopf den Bauchspeicheldrüsengang blockieren, was dazu führt, dass die Verdauungsenzyme, die die Bauchspeicheldrüse produziert, nicht mehr in den Darm gelangen. Dies führt zu Verdauungsstörungen,

Durchfall und Gewichtsverlust. Beide Symptome können behoben werden, indem man die Blockade im Bauchspeicheldrüsengang aufhebt.


Behandlungsmethoden

Operation
Die chirurgische Therapie, das heißt das Entfernen des bösartigen Tumors, ist die einzige Behandlung, die eine Chance auf Heilung verspricht. Diese kann nur erfolgen, wenn eine Metastasierung der Krebszellen in andere Organe, wie z.B. die Leber oder die Lunge, ausgeschlossen wurde. Außerdem sollte der Tumor nicht in die umgebenden Gefäße eingewachsen sein, da ansonsten eine vollständige Entfernung des Tumors häufig nicht möglich ist. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass nur bei ca. 15% bis 20% aller Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs eine komplette chirurgische Entfernung des Tumors durchgeführt werden kann.

Dabei wird versucht eine komplette Entfernung der Bauchspeicheldrüse zu vermeiden, da hierbei schwerwiegende Folgen, wie ein insulinpflichtiger Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), unweigerlich entstehen. Diese Operation wird daher auf wenige ausgewählte Indikationen beschränkt, wenn sich beispielsweise Tumore auf die ganze Bauchspeicheldrüse ausdehnen, oder wenn die Nahtverbindung der Bauchspeicheldrüse zum Darm aus technischen Gründen nicht durchführbar ist.


Auf den folgenden Seiten wollen wir Ihnen einige Operationsmöglichkeiten beschreiben.

Operation

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