Jede Operation birgt Risiken und vor allem bei Begleiterkrankungen kardialer, pulmonaler und endokriner Art können Komplikationen eintreten. Daher werden vor jedem Eingriff alle Risikofaktoren erfasst und wenn möglich vorbeugende Maßnahmen eingeleitet.
Ein ganz wesentlicher Teil der präoperativen Vorbereitung besteht in der ausführlichen Information der Patienten über den exakten Ablauf der Operationsvorbereitung, der Operation sowie der Behandlung im Anschluss an die Operation. Sinn bzw. Notwendigkeit einzelner Maßnahmen sollten verstanden sein (siehe auch Patientenbroschüre und Patienteninformationsbroschüre vor Pankreasoperationen). Nur so kann der Patient aktiv und gut motiviert am Heilungsprozess teilhaben.
Trotz sorgfältiger Vorbereitung können nach größeren Operationen im Bauchraum auch Störungen auftreten, die nicht nur das Wohlbefinden des Patienten beeinträchtigen, sondern bei auftretenden Komplikationen auch die Gesundheit gefährden und den Krankenhausaufenthalt verlängern. Ernst zu nehmende Komplikationen nach einer Pankreasoperation sind:
Blutungen
Eine Blutstillung wird während der Operation mit größter Sorgfalt durchführt. Das Hauptrisiko einer Nachblutung besteht dennoch innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation. Um solche Blutungen rechtzeitig zu erkennen, werden die Patienten engmaschig auf einer Intensivstation überwacht. Das Risiko einer starken Nachblutung ist mit 1% niedrig.
Anastomoseninsuffizienz
Eine relevante Komplikation ist eine Nahtundichtigkeit der neu vernähten Organenden, die typischerweise 6-8 Tage nach der Operation auftritt. Diese so genannte Anastomoseninsuffizienz kann u.a. zu Fisteln führen, d.h. kleine Gänge, in denen sich Pankreas- oder Wundflüssigkeit sammelt. Gründe hierfür sind in der Regel unzureichend durchblutete Areale an der Neuverbindung (Anastomose), die zu einer Undichtigkeit führt. Die Rate an Anastomoseninsuffizienzen bei Pankreasoperationen sollte in guten Kliniken bei 2-3% liegen. Warnsymptome sind zunehmende Bauchschmerzen sowie Fieber.
Wundinfektion
Bei jeder Operation ist die Bauchdecke gefährdet, durch Darmkeime verunreinigt zu werden. Es werden aus diesem Grund während der Operation immer spezielle Vorsorgemaßnahmen (Hygienevorschriften, Antibiotikagabe) getroffen. Trotzdem können in bis zu 5% der Fälle Wundinfektionen auftreten. Diese sind meist harmlos, können aber den Krankenhausaufenthalt verlängern.
Verdauungsstörungen
Nach einer Pankreasoperation arbeitet der Verdauungstrakt zunächst nicht, was einerseits an der Narkose selbst liegt, mehr aber noch an der neuen Position der Verdauungsorgane im Bauchraum. Dieser Zustand soll nach einer Operation möglichst kurz gehalten werden. Um dies zu erreichen, erhalten die Patienten bereits sehr früh nach der Operation etwas zu trinken und der Kostaufbau wird schnell gesteigert. Sehr wichtig sind auch die frühzeitige Mobilisierung und das eigenständige Aufstehen der Patienten. Typischerweise können sich nach Pankreasoperationen auch Appetitlosigkeit, Übelkeit und Durchfälle einstellen. Dagegen erhalten die Patienten Medikamente und im Normalfall regulieren sich diese Probleme mit der Zeit.
Schmerzen
Wir wollen, dass die Patienten nach einer Operation möglichst schmerzfrei sind, denn nur ein schmerzfreier Patient kann frühzeitig mobilisiert und dadurch die durch langes Liegen erhöhte Gefahr einer Beinvenenthrombose verringert werden. Eine gute Schmerzmedikation ermöglicht eine verbesserte Atemgymnastik und verhindert eine Lungenentzündung. Die Patienten erhalten aus den genannten Gründen automatisch nach Ihrer Operation von den Pflegekräften und dem Ärzteteam eine regelmäßige Schmerzmedikation sowie eine bei weiterhin vorhandenen Schmerzen abrufbare Bedarfsmedikation.