Stuhlinkontinenz

Unter einer Stuhlinkontinenz versteht man die Unfähigkeit, Darminhalt unterschiedlichster Konstistenz willkürlich zu kontrollieren. Die Stuhlkontinenz basiert auf dem Zusammenspiel verschiedener motorischer, sensorischer und anatomischer Mechnismen. Ist eine der drei Komponenten gestört, kommt es zur Stuhlinkontinenz. Dies bedeutet für den Betroffenen eine Einschränkung seiner Lebensqualität und kann je nach Schweregrad zur sozialen Isolation führen.

Welche Formen unterscheidet man?

Man unterscheidet:

Passive Inkontinenz:
Es kommt zum unkontrollierten Stuhlabgang und der Patient nimmt den Stuhlabgang nicht wahr. Diese Form findet sich meist bei älteren Patienten und ist mit einem Rektumprolaps, seniler Inkontinenz oder einer neurogen verursachten Sphinkterschwäche assoziiert. Im Rahmen von Untersuchungen findet man einen Schaden des inneren Schließmuskels, einen niedrigen Ruhetonus und einen Sensibilitätsverlust.

Stressinkontinenz:
Der Patient bemerkt das Stuhlschmieren, kann es aber trotz aktiver Kontraktion des Schließmuskelapparates nicht verhindern. Diese Form findet man bei Patienten mit Beckenboden- und Schließmuskelverletzungen. Die nervale Innervation ist intakt. Patienten mit einer Stressinkontinenz müssen bei Stuhldrang sofort eine Toilette aufsuchen. Wie kann man die Beschwerden objektivieren? Wie kann man die Beschwerden objektivieren? Inkontinenzscore nach Oliviera:

Klassifikation der Inkontinenz Frequenz Nie weniger als einmal pro Monat weniger als einmal pro Woche einmal oder mehrmals pro Monat weniger als einmal pro Tag einmal oder mehrmals pro Woche weniger als einmal pro Tag
Fest 0 1 2 3 4
Flüssig 0 1 2 3 4
Gas 0 1 2 3 4
Einlagen 0 1 2 3 4
Beeinträchtigung der Lebensqualität 0 1 2 3 4


Welche Untersuchungen stehen uns zur Verfügung?

  • Körperliche Untersuchung
  • Urinuntersuchung
  • Digital-rektale Untersuchung
  • Analmanometrie
  • Prüfung des Anokutanrefluxes
  • Rektale Sensibilitätsprüfung
  • Halteversuche mit breiigen und fäzesähnlichen Untersuchungsstoffen
  • Endosonographie
  • Elektromyographie
  • Neurologische Untersuchung
  • Defäkographie
  • Magnetresonanztomographie mit endorektaler Spule

Welche Behandlungen existieren?
Primäres Ziel ist es, die Beschwerden zu lindern oder, wenn möglich, zu beseitigen.

Ist die Stuhlinkontinenz aufgrund eines Schließmuskelschadens, einer komplexen Nervenschädigung oder nicht eindeutiger Ursachenkonservative (nicht-operative) Verfahren:

  • Verhaltenstraining (Stuhlregulation mit Diäten, Toilettentraining, Drangkontrolle, Stuhltagebücher, Hautpflege, psychologische Unterstützung).
  • Stuhleindickung: Quellmittel, stopfende Nahrungsmittel (roher Gries, Kakao, getrocknete Heidelbeeren) stopfende Medikamente (z.B. Imodium®).
  • Vollständige Mastdarmentleerung durch Einläufe oder Zäpfchen.
  • Muskeltraining durch Beckenbodengymnastik und Biofeedback

Für bestimmte Patienten, z.B. lokalisierte Defekte des Schließmuskels, kann eine Operation am Schließmuskel sinnvoll sein. Folgende Verfahren stehen zur Verfügung:

  • Schließmuskelnaht (Sphinkteroplastik)
  • Schließmuskelersatzplastik z.B.: Grazilisplastik. Bei dieser Methode wird mit einem Oberschenkelmuskel ein neuer Schließmuskel gebildet.
  • Künstlicher Schließmuskel: Eine aufblasbare Manschette wird um den Afterkanal eingebaut. Um zu entleeren, wird vom Patienten über einen Pumpmechanismus die Manschette entspannt und dann wieder aufgefüllt.
  • Künstlicher Darmausgang: Die Ausleitung des Stuhls über die Bauchdecke ist gelegentlich die einzig mögliche Behandlungsform.
  • Sakrale Nervenstimulation

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