Was sind Analfisteln?
Analfisteln sind abnorme röhrenförmige, vom After ausgehende Gänge, die durch Entzündungen entstehen. Analfisteln können sich aus einem
Abszess oder einer chronischen Infektion entwickeln. Die Verläufe sind häufig chronisch und können bei kompliziertem Fistelgangverlauf und
erfolglosen Operationen zu irreparablen Schäden der Schließmuskelfunktion führen.
Welche Fistelformen unterscheidet man?
Weiterhin unterscheiden wir Analfisteln auf dem Boden chronisch entzündlicher Darmerkrankungen, wie z.B. Morbus Crohn, die eine besondere
Behandlung benötigen.
Welche Beschwerden (Symptome) machen Analfisteln?
Da sich das Fistelleiden häufig mit einem akuten oder chronischen Perianalabszess manifestiert, steht die Abszess-Symptomatik meist
im Vordergrund. Schmerzen, Rötung und Schwellung stehen meist im Vodergrund und machen eine eingehende Untersuchung ohne Narkose oft
unmöglich. Weitere Beschwerden sind Eiterausfluss, Kontaktblutungen, Sekretion von Flüssigkeit und Stuhlgang, Luftabgang, ein feuchter
After mit Juckreiz und Ekzem.
Welche Untersuchungsmöglichkeiten (Diagnostik) stehen zur Verfügung?
Standard:
Wie werden Analfisteln behandelt?
Da Analfisteln nicht spontan abheilen, müssen Analfisteln behandelt werden. Meist ist eine Operation notwendig, die gute Chancen auf
eine erfogreiche Abheilung besitzt. In der Regel wird vor Operation zunächst für einige Wochen eine Fadendrainage durchgeführt.
Analfisteln auf dem Boden einer chronisch entzündlichen Darmerkankung sollte zunächst konservativ (medikamentös) behandelt werden.
Die operative Behandlung von Analfisteln, die in Vollnarkose durchgeführt wird, beinhaltet die Spaltung des Fistelgangs. Kompliziertere
Operationen beinhalten das Ausschneiden der Fistel mit Fistelverschluss im Enddarm, die Defektdeckung mit Enddarmschleimhaut-Verschiebetechniken
(Flap-Technik), aber auch das vorübergehende Anlegen eines künstlichen Darmausgangs.
Wichtig ist die Schonung des Schließmuskels, um eine Inkontinenz zu vermeiden. Leider können komplizierte Fistelerkrankungen mit einer
Beeinträchtigung der Schließmuskelfunktion einhergehen.