Chronische Pankreatitis

Was ist die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Unter chronischer Pankreatitis versteht man eine chronisch (über lange Zeit) andauernde Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Durch anhaltende und/oder wiederholte spontane Schädigungen der Bauchspeicheldrüse kommt es zur langsamen, aber sicheren Zerstörung der funktionstüchtigen Zellen in der Drüse. Diese werden im Laufe der Erkrankung durch narbenartiges Gewebe ersetzt. Die Folge ist, dass die Bauchspeicheldrüse ihre normale Funktion nicht mehr wahrnehmen kann:

1. die Produktion von Verdauungsenzymen, welche dafür verantwortlich sind, dass die Nahrung in kleinere Einheiten „verdaut“ wird, und schließlich so in den Körper aufgenommen werden kann, versiegt. Es kommt zu Blähungen, Völlegefühl, Durchfällen (häufig übelriechend) und auf lange Sicht zum Gewichtsverlust.

2. die Produktion von Insulin versiegt, da die spezialisierten Inselzellen der Bauchspeicheldrüse ebenfalls zerstört werden. Die Folge ist eine Störung des Zuckerhaushaltes und evtl. die Entstehung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Aus verschiedenen Gründen, die bis heute noch nicht vollständig verstanden sind, kommt es im Laufe dieser Krankheit zu immer stärkeren Oberbauchschmerzen, welche oft gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen. Wahrscheinlich haben diese ihren Ursprung in Veränderungen des Nervengewebes der Bauchspeicheldrüse und/oder in dem durch Verstopfung der Bauchspeicheldrüsengänge immer höher werdenden Druck im Organ.

Tatsache ist, dass diese Schmerzen häufig auch durch stärkste Schmerzmittel (Morphium, Opiate) nicht mehr gelindert oder beseitigt werden können.

Was sind die Ursachen?

In den westlichen Industrienationen wie Deutschland ist der erhöhte Alkoholkomsum eine häufige Ursache der chronischen Pankreatitis. Aber nicht in jedem Fall muss es sich bei den Ursachen um einen chronisch erhöhten Alkoholmißbrauch handeln. Bei unterschiedlichen „Toleranzgrenzen“ für Alkohol gibt es Betroffene, bei welchen auch relativ geringe Mengen an Alkohol genügen, um die Krankheit auszulösen.

Weitere wichtige Ursachen für die chronische Pankreatitis sind Gendefekte. So konnten in den letzten Jahren mit Hilfe der molekularbiologischen Forschung verschiedene Gendefekte (Mutationen) identifiziert werden, die eine chronische Pankreatitis auslösen bzw. ihr Entstehen begünstigen können. Diese Gendefekte sind angeboren und können weiter vererbt werden. Diese Gendefekte können heutzutage schon vor Ausbruch der Krankheit in Blutzellen nachgewiesen werden. Als seltenere Ursachen für das Entstehen einer chronischen Pankreatitis sind noch Fehlanlagen der Bauchspeicheldrüsengänge (Pancreas divisum), Medikamente und Stoffwechselstörungen bekannt. Eine schleichende chronische Pankreatitis findet sich nicht selten auch bei Patienten mit metabolischem Syndrom. Adipositas und Hyperlipidämie führen zur Bildung eines cholesterinreichen Gallen-Gries („Sludge“), welcher die Bildung kleinster Steine (Mikrolithiasis) mit Papillenverengung (Pappilenstenose) nach sich ziehen kann. Manchmal findet man auch keine spezielle Ursache, warum eine chronische Pankreatitis entsteht. In diesem Fall spricht man von einer sog. „idiopathischen“ chronischen Pankreatitis.

Was sind die Krankheitszeichen?

  • Schmerzen
  • Verdauungsstörungen (Blähungen, Völlegefühl)
  • Durchfall
  • Gewichtsverlust
  • Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

Behandlung der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung

Die Therapie der chronischen Pankreatitis richtet sich vor allem nach den Beschwerden des Patienten. Meist ist das Hauptproblem der Patienten der kaum ertragbare Oberbauchschmerz. Als erstes sollte der Alkoholkomsum sofort eingeschränkt, besser noch gestoppt werden. Zweitens wird man versuchen, durch Einnahme von Pankreasenzympräparaten eine ausreichende Verdauung der Nahrung wiederherzustellen, um die schmerzhaften Symptome wie Blähungen und Durchfall zu lindern.

Führen diese beiden Maßnahmen nicht zur erwünschten Schmerzlinderung werden verschiedene mehr oder weniger starke Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Kann damit keine genügende Schmerzreduktion erreicht werden, muss eine Operation erwogen werden.

Zeigt sich durch Fettauflagerungen auf dem Stuhl und/oder übelriechende Durchfälle, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug Verdauungsenzyme produziert, müssen diese durch regelmäßige Einnahme von entsprechenden Medikamenten ersetzt werden. Je nach Fettgehalt der Mahlzeit werden mehr oder weniger Kapseln, die die entsprechenden Verdauungsenzyme enthalten, mit dem Essen eingenommen.

Oft muss, damit die Verdauungsenzyme ihre Wirkung entfalten können, die Säureproduktion im Magen durch sogenannte Säureblocker gehemmt werden. Schliesslich ist auf eine ausreichende Einnahme von fettlöslichen Vitaminen (Vitamine A, D, E und K) zu achten.

Wenn der Blutzuckerspiegel ansteigen sollte, ist dies ein Zeichen, dass zu wenig Insulin durch die Bauchspeicheldrüse produziert und ausgeschüttet wird. Zuerst kann durch eine angepasste Diät versucht werden, den Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Führt dies nicht zu einer befriedigenden Absenkung des Blutzuckerspiegels muss kurz- und/oder langfristig der Blutzuckerspiegel durch Insulinspritzen abgesenkt werden.

Prof. Ekin Demir wird zum Honorary Adjunct Professor ernannt


Weltpankreaskrebstag 2024

Sie haben Fragen zu Ihrer Pankreaserkrankung?


+49 (89) 4140-1260
Mo und Di: 16-18 Uhr,
Mi - Fr: 10-12 Uhr

Unsere Experten helfen Ihnen gerne weiter
.


Prof. Helmut Friess erhält Ehrenmitgliedschaft





Auszeichung von Focus Gesundheit

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume ...

Prof. Helmut Friess erhält Ehrendoktorwürde der Ilia State University...

ECDC-Nationalspielerinnen als neue Sonderbotschafterinnen der Stiftung Chirurgie TU München


Bayerns Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek bedankt sich für Top Medizin




Klinikum rechts der Isar engagiert sich für ein onkologisches Versorgungszentrum in Ghana


VR-Brille für weniger Ängste im OP

Exzellenzzentrum für Chirurgische Erkrankungen des Pankreas






Exzellenzzentrum für die Chirurgie des Magens und der Speiseröhre

Informationen in russischer Sprache


Informationen in türkischer Sprache


Deutsch-afrikanische Klinikpartnerschaft


Flaggen Deutschland, Ghana

Klinikum rechts der Isar kooperiert mit Klinik in Ghana