PI: Ceyhan, Demir, Kehl
Patienten mit Chronischer Pankreatitis (CP) und Pankreaskarzinom (PK) leiden typischerweise unter starken Bauchschmerzen. Auch wenn eine Operation derzeit die beste Behandlungsmöglichkeit ist, können die Schmerzen auch nach einer Operation wiederkehren, in vielen Fällen ist eine Operation überhaupt nicht möglich. Neueren Forschungsansätzen zufolge scheinen Veränderungen der nervalen Versorgung des Pankreas eine wichtige Rolle zu spielen bei der Entstehung der charakteristischen Schmerzen.
Bei vielen Patienten mit CP und PK weisen histologische Untersuchungen auf eine Veränderung der morphologischen Zusammensetzung des intrapankreatischen Nervengeflechts hin. Bei der CP ist eine Zunahme und Vergrößerung der intrapankreatischen Nerven zu beobachten. Zusammen mit dieser höheren neuralen Dichte und Hypertrophie geht auch eine Veränderung der Ultrastruktur einher: Die Nerven sind von verschiedenen Entzündungszellen umgeben, die in die Nervenstrukturen infiltrieren, dadurch das Perineurium schädigen und so die charakteristische „pankreatische Neuritis“ verursachen. Die gleichen Symptome und Abläufe innerhalb des nervalen Pankreasgewebe lassen sich auch beim Pankreaskarzinom beobachten, nur dass hier die Krebszellen in die Nerven infiltrieren und das Perineurium zerstören.
Unsere Forschungsgruppe konzentriert sich auf zwei Forschungsschwerpunkte: Zum einen auf die Etablierung einer fundierten Charakterisierung der Pankreatischen Neuropathie und zum anderen auf die Erforschung und Erklärung der Pathomechanismen bei CP und PK. Zu diesem Zweck werden anhand einiger selbst entwickelter und etablierter in-vitro- und in-vivo-Modelle verschieden Forschungsprojekte durchgeführt. Schließlich sollen diese präklinischen Forschungsergebnisse zur Entwicklung einer neuen wirksamen Behandlung des neuropathischen Schmerzes führen und zu einer möglichen Intervention zur Begrenzung der neuralen Invasion.