Interdisziplinäres Darmzentrum

Unter einem obstruktiven Defäkationssydrom versteht man eine Entleerungsstörung des Enddarms, die durch eine ventrale Rektozele
(innere Ausbuchtung des Enddarms nach vorne) oder durch einen inneren Rektumprolaps (ein Teil des Enddarms stülpt sich in sich selbst
ein, auch innere rektoanale Intussuszeption genannt) verursacht wird.
Die adäquate Diagnosestellung und Therapie der Entleerungsstörung stellt wegen der vielfältigen Ursachen, der vielschichtigen Ausprägungsform
und der differenzierten Behandlungsmöglichkeiten eine Herausforderung dar.
Wichtig ist eine differenzierte Diagnostik, wobei folgende Ursachen ausgeschlossen werden müssen:
Die ventrale Rektozele gehört zu den häufigsten Veränderungen, die bei der Defäkationsstörung nachgewiesen werden kann. Meist sind Frauen
betroffen. Die ventrale Rektozele tritt meist kombiniert mit anderen Beckenbodenfunktionsstörungen auf, so dass die Ursache der
Entleerungsstörung in der Regel schwer zu beantworten ist.
Welche Möglichkeiten der Therapie existieren?
Die von Prof. Longo entwickelte Technik der transanalen Resektion des unteren Enddarms (STARR = stapled transanal rectal resection) mit
zwei 33mm Zirkularstaplern stellt eine neue Behandlungsmöglichkeit des obstruktiven Defäkationssyndrom (Vorliegen eines inneren Rektumprolaps
und ventraler Rektozele) dar. Ziel des Operationsverfahren ist das Wiederherstellen der "normalen" Anatomie, die Wiederherstellung der
Kontinuität der rektalen Muskelwand mit Rückgewinnung der normalen Kapazität und Funktion des Rektums sowie die anatomische Korrektur der
Rektozele mit Rückbildung der entsprechenden Kolpozele.