Ab Mitternacht dürfen Sie weder essen noch trinken oder rauchen, da sonst das Risiko einer Komplikation während der Operation deutlich erhöht ist. Am Morgen sollten Sie duschen und nur ein frisches Krankenhaushemd sowie Antithrombosestrümpfe anziehen. Etwa eine Stunde bevor Sie in den Operationssaal gebracht werden, erhalten Sie das vom Narkosearzt verordnete Medikament zur Narkosevorbereitung, das Sie etwas schläfrig macht und Sie auch beruhigen soll.
Falls Sie nicht unmittelbar an erster Stelle auf dem Operationsprogramm stehen, können wir Ihnen nur eine ungefähre Angabe über den Operationszeitpunkt machen. Abhängig von den vorangehenden Operationen kann sich dieser Termin verschieben. Da wir in unserem geplanten Operationsprogramm auch Notfälle operieren müssen, kann es natürlich vorkommen, dass wir geplante Operationen um einen ganzen Tag verschieben müssen. Unser Ziel ist es aber immer, dass Patienten, bei denen die Operation verschoben werden musste, am folgenden Tag operiert werden.
Wenn immer möglich und indiziert, werden wir Ihnen für den geplanten Eingriff 'minimal invasive' Techniken anbieten. Wir arbeiten hier mit kleinen Schnitten, die zu kosmetisch günstigen Narben führen und Sie durch weniger durchtrennte Muskulatur auch schneller wieder genesen lassen. Sämtliche technische Voraussetzungen und gut ausgebildete Operateure sind in unserer Klinik verfügbar. Bitte fragen Sie Ihren Stationsarzt explizit nach dieser Möglichkeit.
Für die ersten Stunden nach der Operation ist eine intensive Überwachung des Herz-Kreislauf-Systems, der Lungen und Nieren notwendig, deshalb werden Sie in den Aufwachraum oder auf die Intensivstation verlegt. Sobald sich Ihr Kreislauf stabilisiert hat, werden Sie in Ihr Zimmer auf die Station zurückverlegt. In manchen Fällen kann es notwendig sein, dass Sie nach der Operation für eine bestimmte Zeit (meistens zwischen 24 und 48 Stunden) künstlich beatmet oder intensiv überwacht werden müssen. Diese Behandlung wird auf der Intensivbehandlungsstation durchgeführt.
Die Arztvisiten werden täglich am Vormittag durch das Ärzteteam zusammen mit dem Pflegeteam und unseren Studenten durchgeführt. Alle wichtigen Untersuchungsresultate und Entscheidungen über Maßnahmen wird der Stationsarzt täglich mit dem zuständigen Oberarzt und bei Bedarf auch mit dem Chefarzt besprechen. Zusätzlich finden wöchentlich noch Visiten mit dem verantwortlichen Oberarzt und/oder Chefarzt und dem Team der behandelnden Ärzte mit Studenten und den Pflegenden statt. Diese Visite hat zum Ziel, die für eine chirurgische Klinik so wichtige Qualitätskontrolle durchzuführen, um die Sie nicht direkt behandelnden Ärzte zu informieren. Außerdem dient diese Visite der Ausbildung der jüngeren Mitarbeiter. Sind Sie privat versichert, wird Sie der Chefarzt oder sein Vertreter einmal täglich besuchen.
Ungefähr 5 Tage nach der Operation erhalten wir das Resultat der mikroskopischen Untersuchung des Gewebes, das bei der Operation entnommen wurde. Sollte nun eine weitere Therapie notwendig werden (z.B. bei bestimmten Tumorerkrankungen), so werden wir Kontakt mit den Spezialisten für die medikamentöse oder strahlentherapeutische Behandlung von Tumorerkrankungen (Onkologen oder Radio-Onkologen) aufnehmen, damit wir gemeinsam mit Ihnen und diesen Spezialisten das weitere Vorgehen und die weiteren Behandlungsschritte besprechen und planen können.
Patienten müssen sich heute nicht mehr damit abfinden, dass nach einer Operation zwangsläufig starke Schmerzen auftreten. Nur bei kleinen Eingriffen kann auf eine Schmerztherapie verzichtet werden. Grundsätzlich sorgen wir bei all unseren Patienten dafür, dass sie möglichst wenig Schmerzen haben. Die moderne Schmerztherapie ermöglicht eine direkte Kontrolle der Schmerzen im Rückenmark. Dazu wird während der Anästhesie ein feiner Schlauch in die Umgebung des Rückenmarkes (PDA: Peridural-Anästhesie) eingelegt. Dieses Verfahren erlaubt eine vollständige Schmerzausschaltung. Kann aus irgendeinem Grund diese Methode nicht angewendet werden, so gibt es die Alternative der «Patienten-kontrollierten Schmerztherapie» (PCA: patient controlled anesthesia). Sie erhalten dabei Schmerzmedikamente über eine Pumpe und Infusionsleitung direkt in die Vene und bestimmen dabei über eine Taste die Dosierung selbst.
Es ist heutzutage nicht mehr nötig, nach einer Operation an starken Schmerzen zu leiden.
Sollten Sie trotz der verabreichten Medikamente Schmerzen haben, melden Sie sich bitte unverzüglich beim Pflegepersonal. Zusammen mit den Stationsärzten werden wir rasch die für Sie beste Lösung finden.