Referenzzentrum für navigierte nuklearmedizinische Chirurgie



Die navigierte nuklearmedizinische Chirurgie (navigated radio-guided surgery) am Klinikum rechts der Isar ist eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe für schonende und minimalinvasive Tumoroperationen. In dem Referenzzentrum werden derzeit die Wächterlymphknoten bei Melanomen mittels intraoperativer Bildgebung und navigierter Chirurgie entfernt. Durch die Verfügbarkeit der modernsten Technik für die Operationen kann selbst bei einfachen Eingriffen eine Qualitätssicherung erreicht werden. Diese Navigation ermöglicht eine gezielte Auffindung und eine sichere Entfernung der radioaktiv markierten Wächterlymphknoten.

Die „freehand SPECT“ Technologie, welche navigierte nuklearmedizinische Eingriffe ermöglicht, wurde in einer mehrjährigen interdisziplinären Forschungskooperation an der Technische Universität München zwischen dem Lehrstuhl für Informatikanwendungen in der Medizin (CAMP) und der Chirurgie, Gynäkologie und Nuklearmedizin am Klinikum rechts der Isar entwickelt.

Die SurgicEye GmbH, eine Spin-Off Firma dieser Forschungskooperation, entwickelt, fertigt und vertreibt die Bildgebungs- und Navigationsgeräte für die Chirurgie.

Was ist der Vorteil einer navigierten Wächterlymphknotenbiopsie?
Die Wächterlymphknotenbiopsie ist eine Methode die es erlaubt die Krebserkrankung zu charakterisieren. Für den Fall eines nicht metastasierten Lymphknotens stellt die Wächterlymphknotenbiopsie einen wesentlich schonenderen Eingriff als die komplette Entfernung aller Lymphknoten im Abflussgebiet des Tumors dar. Dies resultiert in kleineren Narben, weniger Schmerzen und einer schnelleren Erholungszeit.

Freehand SPECT ist derzeit die einzige verfügbare Technologie um während einer Operation die Wächterlymphknoten in allen drei Dimensionen darzustellen und dadurch eine navigierte Entfernung zu ermöglichen. Diese Bildgebung bietet einen direkten und sicheren Zugang zu dem zu entfernenden Gewebe. Somit wird zum einen der Eingriff schonender und zum anderen die Sicherheit der richtigen Entfernung schon während der Operation überprüft.

Ist die Radioaktivität schädlich?
Auch die nicht navigierte Wächterlymphknotenentfernung erfordert eine radioaktive Markierung dieser Knoten. Die Radioaktivität wird bereits vor der Operation gespritzt und ist für die Darstellung des Wächterlymphknotens wichtig. Es ist keine zusätzliche Radioaktivität für die navigierte Wächterlymphknotenbiopsie notwendig. Die Gesamtdosis ist vergleichbar zu der Dosis einer einzelnen Mammographie und gering im Gegensatz zu einer CT Aufnahme.


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Prof. Dr. med. M.E. Martignoni

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