Bei einem großen Teil unserer Patienten wird der Magen-Darm-Trakt unmittelbar nach der Operation mit einer Magensonde (feiner Schlauch durch die Nase) entlastet. Dieser Schlauch kann meistens am Tag nach der Operation entfernt werden und Sie werden auch bald schluckweise trinken können. Sobald der Magen-Darm-Trakt seine Funktion wieder aufnimmt (Darmgeräusche, Luftabgang, Stuhlgang), kann mit dem Nahrungsaufbau begonnen werden. Bei großen Operationen am oberen Magen-Darm-Trakt dauert es manchmal einige Tage, bis Sie wieder normal essen und trinken können. Sie erhalten jedoch in dieser Zeit Nährlösung und Flüssigkeit entweder in eine Vene oder in den Magen-Darm-Trakt, damit der Körper ausreichend Nahrungsstoffe und Flüssigkeit erhält und damit Sie keinen Hunger oder Durst verspüren.
Zur Vorbeugung einer Lungenentzündung, die nach Operationen wegen des langen Liegens entstehen kann, werden Sie Ihre Lunge unter Anleitung eines Physiotherapeuten mit einem speziellen Gerät trainieren. Bei Patienten mit vorgeschädigten Lungen (z.B. Raucherbronchitis) können zudem mit Medikamenten, die mit speziellen Geräten inhaliert werden, die Luftwege erweitert werden. Wichtig ist dabei, dass Sie nach der Operation keine Schmerzen haben, damit Sie die Übungen gut durchführen können. Damit sich keine Blutgerinnsel in Ihren Beingefäßen bilden (Thrombose), die zu Verschlüssen der Lungengefäße (Lungenembolie) führen könnten, werden Sie Kompressionsstrümpfe tragen. Zudem werden Sie während Ihres gesamten Aufenthaltes in unserer Klinik täglich eine kleine Spritze zur Blutverdünnung in die Haut des Oberschenkels oder des Bauches erhalten. Zusätzlich sollten Sie sich nach der Operation mit Hilfe der Pflegenden möglichst rasch an den Bettrand setzen und sogar einige Schritte gehen, um Ihren Kreislauf anzuregen. Ist dies nicht möglich, sollten Sie im Bett die Beine regelmäßig bewegen. Durch solch einfache Maßnahmen können gefährliche postoperative Komplikationen wirkungsvoll vermieden werden.
Ein erster Verbandswechsel wird in der Regel am 2. Tag nach der Operation durchgeführt. Die Wunde wird dann täglich kontrolliert, desinfiziert und – falls notwendig – durch die Pflegenden neu verbunden. Bei gut verheilenden großen Wunden können Sie bereits ca. 1 Woche nach der Operation wieder duschen. Eine Fadenentfernung wird in der Regel am 10. Tag nach der Operation durchgeführt. Häufig vernähen wir die Wunden auch mit selbstauflösenden Fäden, die nicht 'gezogen' werden müssen oder kleben die Wunde mit einem Spezialkleber. Offene Wunden, wie sie bei Entzündungen der Wunde auftreten, werden ebenfalls täglich kontrolliert und mit feuchten Verbänden neu verbunden. Erhebungen (Wülste) der Wunde gleichen sich mit der Zeit von alleine aus. Die Heilung dauert aber etwas länger und die Narbe wird etwas breiter. Drainageschläuche (feine Plastikstreifen oder kleine Plastikröhrchen) werden je nach Flüssigkeit, die sie aus dem Wundgebiet fördern, wenige Tage nach der Operation entfernt, was für Sie kaum schmerzhaft ist.
Der Stationsarzt wird die Krankenhausentlassung mit Ihnen frühzeitig planen. Da an einer Universitätsklinik häufig ein Bettenmangel herrscht, viele Patienten dringend auf einen Operationstermin warten und wir auch viele Notfallpatienten aufnehmen müssen, kann es aber auch vorkommen, dass wir Sie relativ kurzfristig entlassen müssen. Der Stationsarzt wird Sie jedoch in jedem Fall vor der Entlassung über Medikamente, die Sie weiter einnehmen sollten, körperliche Schonung und Nachbetreuung informieren. Ebenso wird er zur Organisation aller weiteren Maßnahmen mit dem Entlassungsmanagement Kontakt aufnehmen z.B. zur Ernährungsberatung oder häuslichen Versorgung. Insbesondere wird er mit Ihnen besprechen, ob bei Ihnen eine so genannte Anschlussheilbehandlung notwendig ist. Es ist für Sie, die Ärzte und den Sozialdienst sehr hilfreich, wenn Sie sich frühzeitig Gedanken darüber machen. Wenn Sie oder Ihre Angehörigen eine solche Nachbetreuung nicht selbst organisieren können, stehen Ihnen unser Brückenpflegeteam und der Sozialdienst für die weitere Planung gerne zur Verfügung.
Bei Entlassung wird Ihnen ein Kurzarztbrief mitgegeben, den Sie bei Ihrem Hausarzt abgeben sollten. Dieser Brief enthält in Kurzform alle wichtigen Informationen über die Operation, den Krankenhausaufenthalt und die weitere Nachbehandlung. Ein ausführlicher Arztbrief wird Ihrem Hausarzt mit der Post zugeschickt. Natürlich informieren wir Ihren Hausarzt auch gerne bei weiteren Fragen betreffend Ihres Krankenhausaufenthaltes.
Den Fragebogen zu Ihrer Meinung über den Krankenhausaufenthalt, der Ihnen am Tag der Aufnahme ausgehändigt wurde, werfen Sie bitte in den Postkasten des Büros des Patientenmanagements im Erdgeschoss oder schicken ihn per Post (Adresse auf der Rückseite).
Schwere oder als bedrohlich erlebte Erkrankungen und damit verbundene medizinische Eingriffe haben häufig Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche eines Menschen. Nicht nur das körperliche und seelische Befinden kann tief greifend verändert sein, in vielfältiger Weise stellen sich auch Fragen, die das soziale Umfeld, die Familie oder die berufliche bzw. wirtschaftliche Existenz berühren. Der Sozialdienst an der Chirurgischen Universitätsklinik bietet Ihnen bei der Bewältigung solcher mit Ihrer Erkrankung verbundenen Probleme seine Unterstützung an und gibt Ihnen Information zu sozialrechtlichen Ansprüchen sowie Hilfestellung bei entsprechenden Antragsverfahren.
Das Beratungs- und Unterstützungsangebot umfasst unter anderem:
- Die Einleitung und die Information über medizinische Rehabilitationsmaßnahmen
(z.B. Anschlussheilbehandlung)
- Die Information über Möglichkeiten nach dem Schwerbehindertenrecht
(Antragstellung zum Schwerbehindertenausweis)
- Die Beratung im Zusammenhang mit der Entstehung von Pflegebedürftigkeit
(häusliche Pflege, Pflege im Heim, Pflegegeld)
- Die Beratung zu Krankengeld, Rente, beruflicher Wiedereingliederung
- Die konkrete Hilfe in sozialen Notlagen
-Die Vermittlung an heimatnahe Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen etc.
Sie erreichen die Sozialberatung über die Ärzte und Pflegenden Ihrer Station oder in den Büros im Erdgeschoß Zimmer 20, 21 und 22 gegenüber der Patientenbücherei. An den Werktagen außer mittwochs können Sie die offene Sprechstunde von 10:00 – 11:00 besuchen oder Sie vereinbaren über Ihre Station einen Termin.
Schwerpunkte unserer Abteilung liegen im Bereich der Erkrankungen und Tumore der Bauchorgane (abdominellen Organe), wie der Leber, der Speiseröhre (Ösophagus) und des Magens, der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), des Dünn- und Dickdarmes und des Enddarmes. Aber auch die endokrine Chirurgie der Schilddrüse und der Nebennieren gehören zu unserem speziellen Aufgabengebiet.
Kleinere Operationen, wie z.B. Leistenbrüche oder Portimplantationen werden teilweise in unserer Tageschirurgie durchgeführt.
Bei Operationen wie Leistenbrüche, Leber- oder Milzzysten, Zwerchfellbrüche und Nebennierentumore können wir Ihnen oft minimalinvasive (=laparoskopische) Operationsverfahren anbieten.
Mit unserer chirurgischen Endoskopie bieten wir die Möglichkeit prä- und postoperative Diagnostik und Therapie in einer Hand zu vereinen.