Mit dem neu aufgelegten "Fortüne Junior"-Programm der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) sollen Chirurginnen und Chirurgen im Sinne einer Anschubfinanzierung für innovative klinische Studien gefördert werden. Ziel ist es, im Rahmen des Programms alle erforderlichen Vorarbeiten durchzuführen, um einen Antrag für eine klinische Studie zu erstellen und diese bei einem öffentlichen, möglichst drittmittelgewichtetem Förderer einzureichen. Dabei sind Studienideen aus allen Fachgebieten der Chirurgie zugelassen. Die Förderdauer beträgt zwei Jahre und es können Sach-, Reise- und Personalmittel von maximal 15.000 € pro Jahr beantragt werden.
Herr Dr. Florian Scheufele (Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München) erhielt diese Fortüne-Förderung für begabte Nachwuchswissen-schaftler/innen über zwei Jahre, in Höhe von insgesamt 30.000 €. „Über diese Förderung haben wir uns sehr gefreut“, sagt Prof. Dr. H. Friess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie und fügt hinzu: „Hier wird ein junger Chirurg mit viel wissenschaftlichem Zukunftspotenzial gefördert“. Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Förderperiode, wurde nun nach Evaluation durch die DGCH die zweite Förderperiode genehmigt. In Dr. Scheufeles geplanter klinischer Studie soll untersucht werden, inwieweit eine lokale Vorbehandlung mit oral verabreichten Antibiotika zur selektiven Darmdekontaminierung möglichen Komplikationen bei großen viszeralchirurgischen Operationen, beispielsweise einer Pankreas-, Magen-, oder Speiseröhrenresektion, vorbeugen kann. Von der Studie erhofft sich Dr. Scheufele, „das Operationsergebnis nach großen viszeralchirurgischen Eingriffen weiter zu verbessern und postoperative Komplikationen zu senken.“
Dank der Förderung seitens der DGCH konnten laut Mentor PD Dr. Daniel Reim bereits ein großer Teil der notwendigen Vorarbeiten erledigt werden. Auch konnte eine für die Studienplanung wichtige systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse zu dem Thema „Selektive Darmdekontamination“ in dem chirurgischen Fachjournal BJSOpen veröffentlicht werden (Scheufele F, et al. BJS Open. 2020). Bei der Studienplanung erfolgte zudem eine eng verzahnte und sehr förderliche Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene des Klinikums rechts der Isar.
Für Klinikdirektor Herrn Univ.-Prof. Helmut Friess ist die Förderung des akademischen Nachwuchses in der Chirurgie ein großes Anliegen. Talente müssen entdeckt und gefördert werden. Hierzu trägt auch die Stiftung Chirurgie TU München (www.stiftung-chirurgie.org) wesentlich bei. Auch sie ermöglicht Startförderungen junger Chirurginnen und Chirurgen aus der Chirurgischen Klinik des Klinikums rechts der Isar.